Beobachten wir bei unseren Kleinen nach dem Genuss bestimmter Lebensmittel ungewöhnliche Reaktionen, beispielsweise Hautausschläge, Durchfall, Erbrechen, Krämpfe,Abgeschlagenheit oder Müdigkeit denken wir verständlicherweise zuerst an eine Allergie.
Dennoch ist nicht alles eine Allergie,Lebensmittel können auch auf verschiedene andere Arten krank machen.
Verwirrenderweise betreffen die meisten dieser Reaktionen dieselben Zielorgane, sprich beispielsweise Haut oder Magen-Darm-Trakt.Die wesentliche Unterscheidung besteht daher in der Entstehungsweise der "Überreaktionen" .
Wenn der Körper überreagiert :
-> allergische Reaktionen:
Bei einer allergischen Reaktion betrachtet der Körper einen eigentlich harmlosen körperfremden Stoff,hier ein Lebensmittel, als bekämpfenswerten Eindringling.
Es kommt zu einer messbaren,vermehrten Antikörperausschüttung ,um den vermeintlichen Feind unschädlich zu machen.
Zu diesen vom Körper ausgestoßenen Stoffen zählen beispielsweise das sogenannte Immunglobulin E, kurz IgE, dessen Konzentration bei Bluttests allgemein und spezifisch für ein bestimmtes Allergen gemessen werden kann.Weiterhin wird auch Histamin ausgeschüttet,welches für die typischen allergischen Beschwerden verantwortlich ist.
Allergische Reaktionen im Bereich der Lebensmittel können sich prinzipiell gegen alle Lebensmittel,Lebensmittelbestandteile oder Zusatzstoffe richten,bei Kindern zeigen sich jedoch insbesondere gehäuft Allergien gegen Kuhmilcheiweiß,Getreide und/oder Erdnüsse.
Allergien im Allgemeinen,jedoch insbesondere Lebensmittelallergien können transient, also wieder verschwindend oder persistierend,das heißt bleibend, auftreten.
Weitere Lesetipps zum Thema Allergie:
“Allergie vs. Unverträglichkeit” https://www.facebook.com/notes…glichkeit/680808428778643
“Was ist Was” zum Themenbereich Allergie” https://www.facebook.com/notes…-allergie/699871983538954
unsere Stichworte -> Allergie, -> Antikörper, -> Immunglobulin E sowie -> Histamin im Glossar
und aus unserer “Schon gewusst ... ? “-Fotoreihe https://www.facebook.com/AAKHe…839113635/?type=3&theater
-> Unverträglichkeits- oder pseudoallergische Reaktion:
Liegt eine Lebensmittelunverträglichkeit vor,zeigen ich häufig dieselben Symptome wie bei einer Lebensmittelallergie,also Probleme im Magen-Darm-Trakt oder auf der Haut.
Im Gegensatz zur Allergie kann es bei einer Unverträglichkeit aber nicht zu einer anaphylaktischen Reaktion kommen.
Die Symptome einer Unverträglichkeit basieren nicht wie bei der Allergie auf einer Antigen-Antikörper-Reaktion,hier hat der Körper,salopp gesagt, einfach nur verlernt,einen bestimmten Stoff korrekt zu verdauen beziehungsweise hat dies von Anfang an nicht gekonnt.Diese Unfähigkeit basiert allerdings nicht auf einem Enzymdefekt ( dazu später mehr ).Eine Unverträglichkeit ist demnach also nicht in immunologischen Tests ( Blutuntersuchungen ) nachweisbar,lässt sich mit einer sogenannten Eliminationsdiät aber recht sicher diagnostizieren.
Weitere Lesetipps zum Thema Unverträglichkeit:
“Allergie vs. Unverträglichkeit” https://www.facebook.com/notes…glichkeit/680808428778643
“ Kuhmilcheiweißallergie/-Unverträglichkeit - Der lange Weg zur richtigen Diagnose “ https://www.facebook.com/notes…-diagnose/690353667824119
sowie unter den Stichworten -> Unverträglichkeit und -> Eliminationsdiät im Glossar.
-> Reaktionen aufgrund von Enzymdefekten:
Auch wenn viele von Uns vermeintlich glauben, noch nie etwas von enzymdefektbedingten Reaktionen gehört zu haben, stimmt das nicht.
Die Laktoseintoleranz ist den Meisten von uns ein Begriff und liegt diese tatsächlich vor, liegt die Ursache der Beschwerden nach dem Milchkonsum in einem solchen Enzymdefekt.
Enzyme sind Eiweiße die,neben den anderen wichtigen Aufgaben,die sie im Körper übernehmen, auch maßgeblich an dem Abbau bestimmter Verbindungen in Lebensmitteln beteiligt.Beispiele für solche Verbindungen sind eben Milchzucker, zu dessen Abbau Laktase benötigt wird, oder Fructose.Fehlen die zum Abbau dieser Stoffe benötigten Enzyme kommt es zu schwerwiegenden Stoffwechselstörungen,die wir als Symptome der Intoleranz wahrnehmen. Solche Enzyme können schon von Geburt an fehlen ( sogenannter absoluter Mangel) oder im Laufe der Lebens,beispielsweise durch bestimmte Ernährungsweisen etc. nicht mehr in ausreichender Menge produziert werden.
Weitere Lesetipps zum Thema Enzymdefekte:
Beispielhaft zum Thema Laktoseintoleranz in unserer “Schon gewusst ... ?”-Fotoreihe https://www.facebook.com/AAKHe…645133621/?type=3&theater
-> Zöliakie:
Der Zöliakie liegt ebenfalls eine Unverträglichkeit gegen einen Lebensmittelbestandteil, nämlich gegen den Stoff Gliadin vor, der Bestandteil des Klebeeiweißes Gluten ist.Die Unverträglichkeit gegenüber Gliadin manifestiert sich allerdings nicht in den Symptomen,die wir von “normalen” Unverträglichkeiten kennen, sondern in einer entzündlichen Reaktion des Dünndarms,die zu einer erschwerten Nährstoffaufnahme führt.
Die Zöliakie steht damit als selbstständiges Krankheitsbild neben Pseudoallergien/Unverträglichkeiten und Enzymdefekten.
Lesetipp zum Thema Zöliakie:
Stichwort -> Zöliakie in unserem Glossar https://www.facebook.com/notes…-begriffe/711805845678901
sowie die Internetseite der Deutschen Zöliakie-Gesellschaft http://www.dzg-online.de/ und hier auf Facebook www.facebook.de/DeutscheZoliakieGesellschaft
-> toxische Reaktionen:
Insbesondere wenn unsere Kleinen nach dem Verzehr leicht verderblicher Lebensmittel,die sie vorher problemlos vertragen haben, plötzlich starke Reaktionen im Magen-Darm-Bereich zeigen,sollten wir auch eine Intoxikation,also eine Lebensmittelvergiftung in Betracht ziehen.
Solche akuten Erkrankungen hängen in der Regel mit dem Vorkommen bestimmter Mikroorganismen im Lebensmittel zusammen.Sie können insbesondere durch echte Infektionen, beispielsweise Salmonellen, aber auch dadurch entstehen,dass bestimmte Keimarten in den Nahrungsmitteln Giftstoffe bilden,die dann verzehrt werden.
Fazit: Zeigen unsere Kleinen nach dem Verzehr bestimmter Lebensmittel Symptome,die den normalen Rahmen übersteigen, die wir also als krankhaft bezeichnen würden - kann - muss aber nicht zwangsläufig eine Lebensmittelallergie dahinter stecken.Letztlich kann nur ein Arztbesuch die Ursache klären,wenn wir als Eltern aber über die Entstehung verschiedener krankhafter Reaktionen auf Lebensmittel informiert sind, können wir unter Umständen wertvolle Hilfen bei der ärztlichen Diagnosestellung liefern.